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Manufacturing Execution System (MES) - Definition, Anbindung und ERP-Integration

13.12.2025 Blog

Ein MES-System klingt für viele noch nach „Großkonzern-IT“. In der Praxis ist ein modernes Manufacturing Execution System aber oft genau das fehlende Puzzle-Stück zwischen ERP, Maschinen und Menschen in der Produktion. In diesem Artikel erfährst du verständlich und praxisnah, was ein MES ist, welche Aufgaben es übernimmt, wie die Integration mit deinem ERP-System funktioniert – und ab wann sich die Investition wirklich lohnt.

Was ist ein MES-System?

Ein Manufacturing Execution System (MES) ist eine Softwareanwendung, die Herstellern hilft, die Produktion zu planen und zu steuern.

Das MES ist direkt mit dem Produktionsprozess verbunden und ermöglicht die Überwachung von Produktionsereignissen in Echtzeit. Anhand dieser Informationen wird ein digitales Abbild der Produktion erstellt, das Planungsfehler und Optimierungspotenziale aufzeigen kann.

Das MES dient auch als Schnittstelle zwischen dem bestehenden ERP-System und den Prozessautomatisierungssystemen.

Indem es genaue und aktuelle Informationen über den Produktionsprozess liefert, kann das MES den Herstellern helfen, ihre Gesamteffizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Das Wichtigste in Kürze

Was sind die typischen Aufgaben eines MES?

Ein Manufacturing Execution System (MES) hilft Herstellern dabei, Produktionsprozesse zu planen, zu verfolgen und zu steuern.

MES-Systeme werden normalerweise in der Industrie eingesetzt, um die Ausführung von Produktionsaufträgen zu verwalten. Hier sind einige der Aufgaben, die ein MES übernehmen kann:

MES-Software-Typen & Architekturen

Nicht jedes MES sieht gleich aus. Grob lassen sich drei Dimensionen unterscheiden:

  1. On-Premises vs. Cloud MES
    • On-Prem: klassische Installation im Rechenzentrum des Unternehmens, volle Kontrolle, aber höhere Verantwortung für Betrieb & Updates.
    • Cloud / SaaS: schnellere Einführung, OPEX-Modell, standardisierte Funktionalität, oft ideal für kleinere und mittelgroße Werke.
  2. Branchen-spezifisch vs. generisch
    • Branchenspezifische Lösungen bringen vordefinierte Workflows (z. B. Pharma, Automotive).
    • Generische MES-Plattformen sind flexibler, brauchen aber mehr Konzeptionsarbeit und Customizing.
  3. Standalone-MES vs. integrierte Plattform/li>
    • Reines MES mit Fokus auf Fertigung.
    • Erweiterte Plattformen, in die auch Qualitäts-, Instandhaltungs- oder Lagerfunktionen integriert sind.

Standards wie IEC 62264 / ISA-95 und Richtlinien wie VDI 5600 geben eine klare Struktur vor, welche Funktionen in die MES-Ebene gehören und wie sie mit ERP & Automatisierung zusammenspielen sollen.

MES & ERP Integration: Die perfekte Kombi?

ERP-Systeme sind wichtig für die Verwaltung und Überwachung von Zeitplänen in der Produktion. Sie liefern die Daten, die benötigt werden, um zu bestimmen, welche Produkte wann hergestellt werden sollen.

ERP-Systeme allein können jedoch keine Echtzeitinformationen über die Aktivitäten an der Produktionslinie liefern.

An dieser Stelle kommen MES-Systeme ins Spiel. MES-Systeme sammeln Informationen über die Aktivitäten an der Produktionslinie in Echtzeit und melden diese Informationen an die Führungskräfte zurück.

In Kombination bieten ERP- und MES-Systeme einen ganzheitlichen Überblick über den Fertigungsprozess und verbessern die Prognosefähigkeit. Das wiederum erhöht die Flexibilität und die Gesamteffizienz in der Produktion.

MES: 5 Vorteile für dein Unternehmen!

Manufacturing Execution Systems erfassen eine riesige Menge an Daten und liefern in Echtzeit Erkenntnisse, die die Produktionseffizienz steigern und Kosten sparen können. Weitere Vorteile eines MES sind:

Qualitätskontrolle in Echtzeit

Die Qualitätskontrolle ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Fertigungsprozesses. Um sicherzustellen, dass die Produkte die Erwartungen der Kunden erfüllen, müssen Unternehmen die Qualität ihrer Waren sorgfältig überwachen.

Traditionell wird die Qualitätskontrolle offline durchgeführt, nachdem das Produkt fertiggestellt wurde. Dieser Ansatz kann jedoch kostspielig und zeitaufwändig sein. Mit einem MES kann die Qualitätskontrolle in Echtzeit durchgeführt werden.

So können Unternehmen die Produktion sofort stoppen, wenn Probleme entdeckt werden, um Verschwendung zu vermeiden und sicherzustellen, dass nur hochwertige Produkte an die Kunden geliefert werden.

Steigerung Gesamteffizienz

In der schnelllebigen Geschäftswelt von heute müssen Unternehmen ständig danach streben, ihre Effizienz zu steigern und die Produktionsplanung zu optimieren. Ein Manufacturing Execution System (MES) kann ein mächtiges Werkzeug sein, um diese Ziele zu erreichen.

Durch die Verknüpfung der Produktionsplanung mit der Instandhaltung und dem Ausgleich von Arbeits-, Material- und Ausrüstungsressourcen kann ein MES dabei helfen, realistische Produktionspläne zu erstellen, den Produktfluss zu maximieren und die Betriebszeit der Anlage zu verbessern.

Dies wiederum kann zu einer höheren Gesamteffizienz der Anlage führen. Wenn es darum geht, die Produktivität zu maximieren, kann ein MES ein entscheidender Erfolgsfaktor sein.

Reduzierte Lagerbestände

In der heutigen Geschäftswelt stehen Unternehmen unter ständigem Druck, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Ein Bereich, in dem dies besonders wichtig ist, ist die Bestandsverwaltung.

Ein MES kann eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Bestände spielen, indem es genaue Informationen darüber liefert, welche Materialien zu einem bestimmten Zeitpunkt auf Lager sind.

Diese Informationen können dann von den Abteilungen Einkauf, Versand und Disposition genutzt werden, um sicherzustellen, dass nur die benötigten Materialien bestellt und rechtzeitig geliefert werden.

So kann ein MES dazu beitragen, die Transport- und Lagerkosten zu minimieren und die Gesamtproduktivität zu verbessern.

Papierlose Fertigung

Der Übergang von Papierunterlagen zu elektronischen Daten hat die Fertigung revolutioniert. Der vielleicht wichtigste Vorteil von Manufacturing Execution Systems (MES) ist die papierlose Fertigung.

Die Abschaffung des Papierkrams bedeutet, dass es weniger Möglichkeiten für menschliche Fehler gibt. Das bedeutet auch, dass die in der Fertigung erfassten Daten den Entscheidungsträgern in allen integrierten Systemen sofort zur Verfügung stehen, um Entscheidungen in Echtzeit zu treffen.

Dieser papierlose Arbeitsablauf ermöglicht eine schnellere und genauere Entscheidungsfindung, was zu einer höheren Effizienz und Rentabilität führen kann.

Übersicht über Produktionszyklus

Die Vorteile eines MES sind vielfältig, konzentrieren sich aber alle auf einen zentralen Punkt: eine verbesserte Datenverfolgung und -sichtbarkeit.

Ein MES verfolgt den gesamten Produktionszyklus von Anfang bis Ende und gruppiert die fertigen Teile oder Chargen mit den entsprechenden Fertigungsdaten.

Mit diesen Daten können Hersteller, die staatliche oder branchenspezifische Vorschriften einhalten müssen, die Einhaltung von Vorschriften verbessern.

Außerdem bietet es wertvolle Einblicke in den Produktionsprozess, so dass die Hersteller Engpässe erkennen und ihre Effizienz verbessern können.

MES und Industrie 4.0

Industrie 4.0 steht für die vernetzte, weitgehend digitalisierte Fabrik: Maschinen, Sensoren, Menschen und IT-Systeme tauschen permanent Daten aus. Das Manufacturing Execution System (MES) ist dabei die operative Schaltzentrale zwischen Shopfloor, IoT-Geräten und deinem ERP-System – ohne MES bleiben viele Industrie-4.0-Konzepte Theorie.

Praktisch heißt das:

Wenn Sie heute über Industrie 4.0, Smart Factory oder digitale Zwillinge sprechen, ist ein sauberes, gut integriertes MES fast immer eine der zentralen Voraussetzungen – weil es die nötigen Produktionsdaten strukturiert, verlässlich und in Echtzeit bereitstellt.

Schritte zur erfolgreichen MES-Einführung

Erfolgreiche MES-Einführung

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FAQ

Was sind die wichtigsten Aufgaben eines MES?

Ein MES steuert und überwacht die laufende Produktion in Echtzeit. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Feinplanung von Aufträgen, das Ressourcenmanagement (Maschinen, Personal, Material), die Datenerfassung (MDE/BDE), das Qualitätsmanagement und die Rückverfolgbarkeit von Chargen und Seriennummern. Zusätzlich stellt es Kennzahlen wie OEE, Ausschussquoten und Stillstände bereit und unterstützt bei Instandhaltung und Wartung. Ziel ist immer, Transparenz zu schaffen und Produktionsprozesse effizienter, stabiler und verlässlicher zu machen.

Worin unterscheidet sich ein MES von einem ERP-System?

Ein ERP-System bildet hauptsächlich betriebswirtschaftliche Prozesse ab – etwa Verkauf, Einkauf, Lager, Buchhaltung und Stammdatenverwaltung. Ein MES arbeitet dagegen direkt an der Produktionsebene und konzentriert sich auf die operative Ausführung der Fertigung in Echtzeit. Vereinfacht gesagt: Das ERP weiß, was bis wann produziert werden soll, das MES sorgt dafür, wie und womit es tatsächlich passiert. Beide Systeme ergänzen sich und sollten über saubere Schnittstellen integriert sein.

Für welche Unternehmen lohnt sich ein MES?

Ein MES lohnt sich insbesondere für produzierende Unternehmen mit mehreren Linien, vielen Varianten, komplexen Abläufen oder hohen Anforderungen an Qualität und Rückverfolgbarkeit (z. B. Automotive, MedTech, Food). Auch mittelständische Betriebe mit viel Papier, Excel-Listen und intransparenten Stillständen profitieren deutlich. Wenn Ihnen heute verlässliche Zahlen zu OEE, Ausschuss, Durchlaufzeiten oder Stillständen fehlen, ist ein MES meist ein sehr wirkungsvoller Hebel. Bei sehr einfachen, wenig variantenreichen Prozessen kann zunächst auch eine schlankere Datenerfassungslösung ausreichen.

Wie lange dauert die Einführung eines MES?

Die Einführungsdauer hängt stark vom Umfang ab. Ein fokussierter Pilot auf einer Linie mit klar begrenzten Use Cases (z. B. Datenerfassung + OEE) kann in einigen Monaten realisiert werden. Für einen vollständigen Rollout an einem ganzen Standort mit vielen Schnittstellen, Customizing und Schulungen sind eher 12–24 Monate realistisch. Multi-Site-Rollouts in Konzernen können mehrere Jahre dauern, weil Rollout-Wellen, Training und Optimierung eingeplant werden müssen. Wichtig ist, schrittweise vorzugehen und nicht alles gleichzeitig „big bang“ umzustellen.

Wie sicher sind MES-Daten?

Moderne MES-Systeme bieten umfangreiche Sicherheitsmechanismen wie Rollen- und Rechtekonzepte, verschlüsselte Kommunikation, Audit-Trails und Protokollierung von Änderungen. Die tatsächliche Sicherheit hängt aber von der Gesamtarchitektur ab: Netzwerksegmentierung, Zugriffsregelungen, Backup-Strategien und Patch-Management müssen sauber umgesetzt werden. Besonders in regulierten Branchen lassen sich MES-Lösungen so konfigurieren, dass sie Anforderungen aus Normen und Audits (z. B. ISO, GxP) erfüllen. Entscheidend ist, dass IT-Security von Beginn an Teil des Integrations- und Architekturkonzepts ist – nicht erst am Ende „aufgesetzt“ wird.

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